In Ihrem Führungsalltag geht es täglich um Ziele, die erreicht werden müssen. Ob im Rahmen eines Beurteilungsgespräches, bei der Delegation von Aufgaben, am Anfang und Ende des Kritikgespräches oder einfach zum Abschluss einer Teambesprechung. Ziele sind Soll-Größen, mit denen ein Ist-Zustand verglichen wird. Ziele informieren, motivieren, sie ermöglichen Erfolgserlebnisse. Sind die Ziele einer Tätigkeit bekannt, so weiß der einzelne Mitarbeiter, woran er gemessen wird und worauf er sich einzustellen hat. Gerade bei vielschichtigen Aufgaben mit konkurrierenden Zielen ist dies besonders wichtig.
Die Grundlagen
Das Zielvereinbarungsgespräch sollte in einer entspannten und störungsfreien Atmosphäre geführt werden. Starten Sie mit einem positiven Einstieg in das Gespräch. Erläutern Sie im Gespräch als Erstes die Ziele Ihrer Organisation oder Ihres Unternehmens, und beschreiben Sie die Ziele, die Ihnen durch Ihren Vorgesetzten vorgegeben sind. Das erleichtert dem Mitarbeiter, den Gesamtzusammenhang zu verstehen, und verdeutlicht ihm, dass sein Arbeitseinsatz nötig ist, um die festgelegten Ziele zu erreichen und somit zum Erfolg Ihrer Organisation oder Ihres Unternehmens beizutragen.
Vereinbaren Sie mit jedem Mitarbeiter individuell angemessene Ziele. Legen Sie die Messlatte nicht zu hoch, aber auch nicht zu niedrig an: Nur herausfordernde, aber realistische Ziele wirken motivierend. Halten Sie die vereinbarten Ziele gemeinsam schriftlich fest. Das schafft mehr Verbindlichkeit. Vereinbaren Sie immer einen Zeitplan.
Ziele in Einklang bringen
Das Arbeiten mit Zielen erfordert all Ihre Kommunikationsfähigkeiten. Denn es gilt – bisweilen abstrakte – Ziele von Unternehmen, Organisation oder Abteilung allen Mitarbeitern zu kommunizieren. Dabei geht es nicht nur darum, dass alle die Ziele kennen, sondern auch darum, dass jeder Mitarbeiter in der Lage ist, die vorgegebenen Ziele mit seinen persönlichen Zielen abzustimmen. Wichtig hierfür ist:
- Die Unternehmensziele und die Ziele der Abteilung sollten allen Mitarbeiter im gleichen Maße und vorab zur Verfügung stehen.
- Zudem ist es gut, wenn die Schwerpunkte der Abteilung für alle klar sind. Dann können sich die Mitarbeiter sinngemäß ihre persönlichen Ziele überlegen.
- Zudem soll der Mitarbeiter in das Zielvereinbarungsgespräch mit eigenen Vorschlägen kommen.
Für Ihre Zeitplanung
- Eine gute Zielvereinbarung trägt dazu bei, in angemessener Zeit da anzukommen, wo Sie hinwollen.
- Jedes Ziel braucht eine zeitliche Fixierung und Terminierung.
»Führen heißt wissen, was man will.« (Thomas Ellwein)
So sollten Sie Ziele formulieren
- Ziele sollten genau und konkret formuliert sein: Je eindeutiger Ihre Zielvorgabe ist, desto mehr Orientierungs- und Handlungssicherheit geben Sie Mitarbeitern.
- Ziele müssen messbar sein: Die Messbarkeit bei Leistungszielen ist einfach. Bei qualitativen Zielen wird es schwieriger. Diese machen Sie messbar, indem Sie Kriterien formulieren, die erfüllt sein müssen, damit das Ziel als erreicht gilt. Wenn Sie beispielsweise die interessantere Gestaltung der Internetseiten vereinbart haben, kann eine Steigerung der Zugriffszahlen auf Ihre Homepage um eine bestimmte Prozentzahl ein Kriterium sein. Oder Sie umschreiben den Endzustand bezüglich Quantität, Qualität und Zeit.
- Ziele dürfen nicht miteinander kollidieren: Jedes neue Ziel, das Sie mit Ihren Mitarbeitern vereinbaren, benötigt eine gewisse Zeitkapazität. Mit neuen Zielen können Kollisionen mit bereits bestehenden Zielen entstehen. Erarbeiten Sie mit Ihrem Mitarbeiter eine Gewichtung der Ziele und entwickeln Sie Hierarchien.
- Ziele sollen anspruchsvoll, aber erreichbar sein: Passen Sie das Schwierigkeitsniveau der Ziele dem einzelnen Mitarbeiter an und formulieren Sie die Ziele dann anspruchsvoll und herausfordernd.
- Ziele sollten aus eigener Kraft erreichbar sein: Vereinbaren Sie nur Ziele, die der Mitarbeiter aufgrund seiner eigenen Fähigkeiten und Befugnisse erreichen kann.
Worauf Sie achten sollten
- Formulieren Sie in der Ich-Form: Formulieren Sie die Ziele immer aus der Perspektive desjenigen, der sie erreichen soll. Durch die Ich-Form wird klar und deutlich ausgedrückt, dass Ihr Mitarbeiter für die Zieleerreichung verantwortlich ist.
- Formulieren Sie positiv: Vermeiden Sie in den Zielvereinbarungen alle negativen Formulierungen. Statt: »Ich komme nicht mehr zu spät«, formulieren Sie: »Ich komme ab morgen pünktlich.«
- Formulieren Sie in der Gegenwart: Durch die Formulierung im Präsens bekommt das Ziel einen anderen Zugang zur Motivation. Es rückt nicht mehr in weite Ferne. der Nutzen, der durch das Ziel bewirkt wird, liegt greifbar nahe.
Tipp
Handeln Sie bei der Zielvereinbarung mitarbeiterbezogen: Eine im Kern durchaus vergleichbare Aussage kann bei einem Mitarbeiter als hilfreich empfunden werden, für einen anderen Mitarbeiter destruktiv und demotivierend wirken.
Fokus
Die besten Ziele sind positiv formuliert und in einer Sprache, als wären sie schon erreicht. Und sie sind anspruchsvoll, motivierend und herausfordernd – denn nur dann ist ein Arbeiten im Flow-Kanal möglich.
Balance
Führen Sie den folgenden Satz weiter: »In einem Land, in dem alles erlaubt wäre, würde ich …«
»Kleinigkeiten sind es, die Perfektion ausmachen, aber Perfektion ist alles andere als eine Kleinigkeit.«
Henry Royce