Die Führung von Teams erfordert von Führungskräften besondere Kenntnisse. Teams als komplexe Systeme können eine effiziente Zusammenarbeit und damit wertvolle Synergien nur dann wirkungsvoll entfalten, wenn entsprechende Rahmenbe-dingungen gegeben sind. Die Balance zwischen Individualität und Gruppe sowie Freiraum und Struktur muss kompetent gesteuert werden. Von Führungskräften ver-langt Teamarbeit daher die gezielte und moderierende Regulierung und Entwicklung der Teamprozesse, Analyse und Entscheidungsfähigkeit, eine differenzierte Selbst-wahrnehmung und hohe Flexibilität im Verhalten.
Bevor eine Gruppe zum Team wird, durchläuft sie vier deutlich voneinander abgrenz-bare Phasen. Jede dieser Entwicklungsphasen hat ihre eigene Gesetzmäßigkeit.
Das Wissen um diese Phasen hilft Ihnen, die jeweilige Situation richtig einzuschätzen und adäquat darauf zu reagieren. Ein situationsgerechtes Verhalten ist die Voraussetzung für die Bildung eines erfolgreichen Teams. Die vier Phasen:
Die Phasen genauer betrachtet:
Phase | Aufgabenebene |
Orientierung | Sammeln von Informationen, Ziele verstehen, Definition der Aufgaben |
Konfrontation und Konflikt | Entweder-oder-Diskussion, Abgrenzung von Zuständigkeiten, Spielregeln werden erarbeitet |
Kooperation/Organisation | Suche nach Alternativen, Kooperation |
Integration | Suche nach mehr Effizient, Verfeinerung der Arbeitsteilung |
Phase | Beziehungsebene |
Orientierung | Suche nach der eigenen Rolle, welches Verhalten wird akzeptiert? Gefühle werden kaum gezeigt |
Konfrontation und Konflikt | Polarisierung, Politik, Cliquenbildung, Profilierungsversuche |
Kooperation/Organisation | Entspannung, Zugehörigkeitsgefühl, offene, authentische Kommunikation |
Integration | Wir-Gefühl, Feedback, Reflexion über die Zusammenarbeit |
In jedem Teamentwicklungsprozess gibt es kritische Situationen wie zum Beispiel die Anfangssituation oder die Übergänge in die jeweils nächste Entwicklungsphase. In jeder Entwicklungsphase gibt es bestimmte Bedürfnisse, die befriedigt werden wollen. Bleiben diese Bedürfnisse unbefriedigt, gerät die Entwicklung ins Stocken. Die Grundregel zur Bewältigung aller Situationen lautet: Betreiben Sie aktiv die Entwicklung, um den Entwicklungsprozess in Gang zu halten!
In der Orientierungsphase haben Führungskräfte eine besondere Aufgabe, da die Teammitglieder darauf angewiesen sind, Orientierung über die neue Situation zu erhalten (strategische Aufgaben, Ziele, Rollen).
Die Konfrontations- und Konfliktphase ist die einzige Phase, die immer von allein kommt. Versuchen Sie nicht, dieser Phase auszuweichen, und akzeptieren Sie diese Phase als einen natürlichen Vorgang. Klären Sie auch alle Detailfragen, geben Sie Diskussionen Raum.
Bei der Kooperations- und Organisationsphase besteht die Gefahr, dass Sie sich zu früh mit dem Erreichten zufrieden geben und dabei versäumen, weitere wichtige Entscheidungsschritte zu tun.
In der Integrationsphase kommt Ihnen die wichtige Aufgabe zu, sich nicht von dem langsam um sich greifenden Hochgefühl der Gruppe vereinnahmen zulassen. Bewahren Sie einen klaren Blick für noch ungelöste Probleme und Konflikte.
Machen Sie sich bewusst, dass jedes Team diese vier Phasen durchläuft. Es lohnt sich, zweimal jährlich in einen eintägigen Teamentwicklungsworkshop zu investieren.
Jede größere Veränderung im Team bewirkt, dass wieder bei der Orientierungsphase begonnen werden muss.
Geistige Gelassenheit: ruhige Gedanken denken, sich ruhige Bilder ausmalen, sich an ruhige Klänge erinnern.
»Kleinigkeiten sind es, die Perfektion ausmachen, aber Perfektion ist alles andere als eine Kleinigkeit.«
Henry Royce